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Station 1: Die Kath. Pfarrkirche

die katholische pfarrkirche

Für den Bischöflich-Osnabrücker Grenzort Langenberg, der von einem uralten Heer-, Handels- und Pilgerweg durchzogen ist, begründen die Fachleute der Altertums-Kommission einen ersten Kirchbau im 9./10. Jh.
Vermutlich errichtete der Meier zu Langenberg mit bischöflicher Unterstützung um 900 auf seinem
Grund eine kleine Eigenkirche aus Holz. Archäologischen Indizien entsprechend entstand dann um 1000 bei der Pfarrgründung eine erste Pfarrkirche aus Stein – noch ohne Turm.
Sie war 22,5 m lang und 8,3 m breit, erbaut im romanischen Stil mit dicken Mauern und kleinen Rundbogenfenstern.

In der 2. Hälfte des 12. Jh. wurde an der Westseite ein romanischer Turm mit noch stärkeren Wänden und ohne Erdgeschossfenster angefügt. Für die Anwohner eine Fluchtburg! Die Kirche selbst hat gut 500 Jahre bestanden - bis wegen wachsender Einwohnerzahlen Ende des 15. Jh. ein größerer Kirchenraum erforderlich wurde.
Denn auf diesem Höhepunkt des Jakobpilgerns war das kleine Gotteshaus vielbesuchte Anlaufstation. Noch heute sind von dieser ersten Langenberger Kirche aus Stein das Mauerwerk des wuchtigen Turms, der wertvolle 800-jährige Taufstein und die kleine C-Glocke von 1468 erhalten.

Für den erforderlichen Kirchenschiff-Neubau blieb der bisherige Bau zunächst unangetastet. Es wurde im gotischen Stil östlich des romanischen Chores ein neuer breiterer Chorraum angebaut:
„1478, 1. Septembris dat Koer begunnen, 1506 geendiget“.
Nach vierjähriger Baupause, in der die alte, bis dahin weiterbenutzte Kirche niedergelegt wurde, erfolgte die Fortsetzung des Baus mit den westlichen Jochen des Langhauses. Ein bewahrter Grundstein belegt das Datum der Grundsteinlegung, den Tag Petri Kettenfeier 1. August 1510. Bereits sechs Jahre später waren die Arbeiten beendet. Darauf deutet ein Schlussstein mit gotischen Minuskeln für das Jahr 1516 hin.
Erneut wegen Platzmangels - es waren schon notdürftige Emporen eingezogen - ließ Pfarrer Anton Kleinschnittger 1892 - 94 das Gotteshaus zur heutigen dreischiffi gen Hallenkirche erweitern.
Die Reste der alten Längsmauern blieben als Pfeiler stehen. Der erhaltene romanische Turm wurde zu einem malerischen Westbau mit Seitenkapellen unter Zeltdach mit Apsiden und Treppentürmchen erweitert. Die Kirche umzieht dreiseitig der Jakobsweg. Pilger finden im Turm ein Pilgerbuch mit Stempel.



Taufstein von 1230